CRPS I

(=Complex Regional Pain Syndrome (=komplexes regionales Schmerzsyndrom)

Früher auch Morbus Sudeck ist eine chronische neurologische Erkrankung, die nach einer Weichteil- oder Nervenverletzung, häufig in Zusammenhang mit der Fraktur einer Extremität auftritt.
Der Hamburger Chirurg Prof. Paul Sudeck hat dieses Syndrom im Jahr 1900 erstmals als eine zentralnervöse Fehlsteuerung beschrieben und die am Ende schwer erkrankten Unfallverletzten aus dem Makel der Psychiatrisierung befreit.

Ein CRPS I macht im Prinzip 3 Stadien durch:

  • zuerst (bis zu 3 Monaten) wird die Extremität hoch schmerzhaft, heiß, schwitzig, gerötet und geschwollen,
  • dann (3. – 6. Monat) kalt, dystrophisch und zunehmend eingesteift, der Knochen entkalkt.
  • dann im Spätstadium ist die betroffene Extremität steif, die Extremität verkümmert, der Schaden ist irreversibel.

Ein frühes Zeichen eines CRPS I ist ein erheblicher und deutlich verlängerter Schmerzzustand, oft trotz Ruhigstellung (unerklärbare Schmerzen im Gips!)
Ein wichtiges Symptom kann der vermehrte Haarwuchs an der betroffenen Extremität sein.

Besonderheiten betreffen Kinder/Jugendliche, hier kann die erste Phase mild und kurz verlaufen.
Die Behandlung ist Spezialisten vorbehalten. Z. B. Handchirurgen, Schmerztherapeuten.